Transparency Tuesday - Meine Ernährungsform

03 December, 2024

Transparency Tuesday - Meine Ernährungsform

Ich habe ein veganes Startup gegründet, entwickle vegane Produkte und stehe generell vollkommen hinter dem Thema Veganismus - und trotzdem ernähre ich mich nicht komplett vegan. Was zunächst sehr kontrovers klingt, mag doch einen Sinn ergeben. Im ersten Teil des Formats "Transparency Tuesday" gibt es tiefe Einblicke zu meiner persönlichen Einstellung und wie das Ganze mit dem Food-Startup erveat. zusammenhängt.

 

Warum Ernährung etwas persönliches ist

Wie vielen von euch wahrscheinlich auch, sind mir die Auswirkungen des Konsums tierischer Produkte bewusst. Der Einfluss auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und natürlich Tierwohl sind immens. Und trotzdem fällt es uns Menschen schwer, unsere Ernährung umzustellen - sei es aus Gewohnheit, Egoismus, Bequemlichkeit oder sozialem Druck. Ernährung ist etwas sehr Persönliches und oft auch tiefgreifender als man zunächst annehmen mag. Wir lernen bestimmte Verhaltensmuster und festigen diese in unserem Alltag. Plötzlich 100 % vegan leben, mag für manche Menschen sehr einfach sein, für manche ist es schwieriger - aus unterschiedlichen Gründen. Der Druck, sich sofort an etwas halten zu "müssen" kann bei vielen Personen genau das Gegenteil auslösen. Die Annahme eines Prozesses hingegen kann eine gewisse Offenheit suggerieren, die es leichter macht, eigene Verhaltensmuster zu durchbrechen und neue langfristig anzunehmen. Und auch bei mir ist es eher ein Prozess. Ein Prozess den ich begonnen habe und auf jeden Fall beibehalten, aber eventuell nie vollkommen abschließen werde.

 

Meine aktuelle Ernährungssituation

Ich ernähre mich hauptsächlich pflanzlich, derzeit zu ca. 75 % würde ich sagen und damit bin ich zum aktuellen Zeitpunkt zufrieden. Fleisch und Fisch beispielsweise esse ich jeweils maximal einmal pro Monat, eher seltener, und das Bedürfnis danach nimmt ebenfalls stark ab. Denn abgesehen von allen anderen bekannten Argumenten, die gegen den diesen Konsum sprechen, überzeugt es mich auch geschmacklich immer weniger. Andere tierische Lebensmittel finden zwar häufiger den Weg in meinen Speiseplan, jedoch kann hier von keiner bestimmten Regelmäßigkeit die Rede sein.

 

Wieder mehr tierische Produkte zu konsumieren, kommt für mich auf keinen Fall in Frage - mehr pflanzliche hingegen schon. Ob ich mich jemals zu 100 % vegan ernähren werde? Ich weiß es nicht. Ich persönlich möchte mir dahingehend keinen besonderen Druck machen. Denn, wie zuvor bereits erwähnt, habe ich das Gefühl, dass sich auch meine Ernährungsgewohnheiten so nicht langfristig ändern würden. 

 

Veganismus ist wichtig und richtig. Wenn es nach mir geht, ist jedoch auch der Prozess alleine schon ein wirklich entscheidender Schritt, um etwas positiv verändern zu können.

 

Wie passt das mit erveat. zusammen

Jeden Tag, Schritt für Schritt voran kommen - genau das möchte ich auch mit dem Unternehmen und der Marke erveat. verdeutlichen. Es ist einer meiner Beiträge dazu, die Welt ein Stückchen besser zu machen. 

 

Mit unseren Produkten, vor allem mit unserem Linsentofu, sollen alle Bevölkerungsgruppen und Ernährungsformen angesprochen werden. Zum einen wird niemand ausgeschlossen, indem die Produkte vegan (und allergenfrei) sind. Beweggründe z.B. Linto nicht zu verzehren, liegen damit eher in persönlichen Geschmackspräferenzen verankert und nicht in ethischen oder gesundheitlichen Einschränkungen aufgrund der verwendeten Zutaten und deren Zusammensetzung. Zum anderen kann ich es durch meine persönliche Einstellung vielleicht auch schaffen, andere "Nicht-Veganer" von den Produkten und dem Veganismus an sich zu überzeugen. Unser Linsentofu z.B. soll kein veganes Ersatzprodukt darstellen, sondern ein eigenständiges, proteinreiches und pflanzliches Lebensmittel, was gut schmeckt und eben zusätzlich vegan ist. Meiner Meinung nach können so mehr Menschen überzeugt und an die pflanzliche Ernährung herangeführt werden. Denn Individuen in ihrem Prozess zu verstehen, sie dabei ernst zu nehmen und sie zusätzlich zu begleiten, ist das, was ich erreichen möchte.

 

Menschen die Vorteile von Veganismus schmackhaft machen, ohne sie dabei zu belehren oder sie in ihrer Persönlichkeit anzugreifen, ist denke ich der richtige Weg, um auch weiterhin viel verändern zu können. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung und auch ich persönlich gehe diese Schritte!